Rund zwei Monate liegen zwischen Weltklasse Zürich und dem Fussballspiel GC – Basel. Das Spiel gegen den aktuellen Meister ist ein Spitzenspiel. Besondere Bedeutung hat dieses Spiel für eine bekannte Fussballpersönlichkeit aus Zürich aber auch aus anderen Gründen: Anfang September musste er ausserhalb des Stadions Letzigrund nach Besuch von Weltklasse Zürich wiederbelebt werden.

Und an diesem Abend nun im Stadion möchte er sich bedanken – bedanken bei den vielen Menschen, welche ihm gute Wünsche geschickt hatten, sowie sehr herzlich bei jenen Personen, welche ihm draussen auf der Strasse das Leben retteten. Stellvertretend holt er dafür den Einsatzleiter von besagtem Weltklasse-Abend zu sich auf die Bühne und bedankt sich herzlich. Mit den Worten „So könnt Ihr heute abend mit mir sprechen als nur noch über mich sprechen“, bringt er zum Ausdruck, in welcher Lebensgefahr er sich an besagtem Abend befunden hatte.

It takes a system to save a life ist die Aussage, welche fällt, wenn über Anstrengungen für eine Verbesserung des Überlebens bei Kreislaufstillstand sinniert wird. Dies gilt auch für diesen Fall in Zürich. Zwar haben die lokalen Behörden leider noch kein System zur flächendeckenden Alarmierung von First Responders installiert und hinken in dieser Hinsicht den Kollegen aus den Kantonen Tessin, Bern und Fribourg noch hinterher, aber dank glücklicher Zufälle konnte gleichwohl sehr rasch professionelle Hilfe noch vor Eintreffen des Rettungswagens geleistet werden.

Erstes Element der Rettungskette waren zwei Damen, welche beruflich in der Anästhesiepflege tätig sind (deren Namen sind uns leider nicht bekannt, sie mögen sich bei JDMT melden). Sie erkannten, dass ein Kreislaustillstand vorlag und begannen mit den Thoraxkompressionen. Eine andere Person alarmierte Notruf 144 sowie via Sicherheit am Stadioneingang die Stadionsanität. Letztere wurden nicht mit „Rea-Alarm“, sondern nur mit „Sturz auf der Strasse“ alarmiert. Gleichwohl fanden sich rasch die ersten beiden Mitarbeitenden von JDMT am Ereignisort ein, erkannten rasch die akute Vitalbedrohung und lösten mittels Funkcode „Delta subito“ den JDMT-Reanimationsalarm aus.

Der dreifach wiederholte Funkcode „Delta subito“ mit Ortsangabe bezeichnet eine akute Vitalbedrohung und löst eine unverzügliche Disposition von vielen Kräften an den Ereignisort aus. Nicht einmal 30 Sekunden nach Alarm traf der dritte Mitarbeitende von JDMT mit Defibrillator ein, wenige Sekunden später folgten mehr als ein halbes Dutzend zusätzliche Medical Professionals.

In einer solchen Situation widmen sich die Mitarbeitenden von JDMT verschiedenen Aufgaben: Im Zentrum steht die Hilfeleistung beim Betroffenen. Diese wurde sofort und ohne Unterbruch gewährleistet. Ebenfalls von hoher Relevanz ist die Sicherung und Organisation des Ereignisortes. Dieser Notfall spielte sich auf dem Trottoir in unmittelbarer Nähe zu einer rege befahrenen Strasse mit Tramgeleisen ab. Mittels Sichtschutz wurde die Szenerie abgeschirmt. Die Interaktion mit der Notrufzentrale ist ebenfalls von hoher Relevanz. Bis zur Meldung von JDMT an die Notrufzentrale ging diese „nur“ von einer Bewusstlosigkeit aus und hatte noch keinen Notarzt disponiert. Schliesslich befand sich vor Ort auch die Ehefrau des Betroffenen, welche ebenfalls durch JDMT betreut wurde.

Rund fünf Minuten später traf der durch Passanten alarmierte Rettungswagen ein. Ca. 40 Minuten später konnte der Betroffene in den Schockraum des Stadtspitals Triemli evakuiert werden. Nochmals zwei Monate später, eben an diesem Abend anlässlich des Spiels GC – Basel, war es dem Betroffenen vergönnt, bei gutem Zustand seinen Dank für die Anteilsnahme der vielen Kolleginnen und Kollegen und besonders den Dank an seine Retter auszusprechen. Wir sagen: „Sehr gern geschehen!“