Für Unternehmen wird das Management von Gesundheitsrisiken zunehmend wichtig

Der Teilbereich Medical Intelligence von JDMT Deutschland beobachtet und bewertet kontinuierlich globale Gesundheitsereignisse. Für jedes Land wird regelmäßig aus Erkenntnissen zu Verfügbarkeit und Qualität der medizinischen Versorgung, Infektionsrisiken, Traumarisiken, Umweltrisiken, gesundheitsrelevante Ereignisse der letzten Monate und der Einschätzung unserer medizinischen Spezialisten das durchschnittliche Gesundheitsrisiko bewertet.

Für Unternehmen ist diese Bewertung relevant, um angemessenen Gesundheitsschutz für die entsandten Mitarbeiter sicherzustellen und gesundheitliche Einflüsse bei der Planung von Projekten einzubeziehen.

JDMT veröffentlicht die globale Gesundheitsrisikokarte 2023 als Orientierungshilfe. Spätestens ab einem mittleren Gesundheitsrisiko, sollte fachkundiger medizinischer Rat vor Entsendung und im Rahmen der Projektplanung eingeholt werden.

Global betrachtet hinterlassen sowohl die bekannten Krisen wie COVID, Zunahme kriegerischer Ereignisse und Wirtschaftskrise ihre Spuren in der globalen Gesundheitslage. Zugleich setzen sich negative Trends der vorausgegangenen Jahre fort: Malariainfektionen nehmen wieder zu, Dengue, andere Infektionserkrankungen und Vektoren breiten sich weiter auf der Welt aus sogar bis nach Europa. Ursache ist dabei nicht nur der Klimawandel, sondern auch Faktoren wie fehlende Ressourcen. Insbesondere in Asien hat die Gefährdung durch vektorübertragene Infektionen wie Malaria und Dengue, bedingt durch gravierende Flutereignisse stark zugenommen.

Engpässe bei Medikamenten und Impfstoffen sind im Jahr 2022 häufiger als zuvor aufgetreten, dies ist einerseits Ausdruck eines erhöhten Bedarfes aber auch Zeichen des Zusammenbruchs bisheriger Lieferketten.

Die Entwicklung von Resistenzen bei bakteriellen Erregern gegen gängige Antibiotika und Reserveantibiotika, hat sich auch in 2022 fortgesetzt. Insbesondere ist das in Ländern mit niedrigem Gesundheitsstandard festzustellen. Dies führt bereits jetzt zur Einschränkung von Behandlungsoptionen, gleichzeitig führt es auch zur Veränderung von Behandlungsstrategien.

Für die Entwicklung der COVID-Pandemie inklusive der nun massiven Verschlechterung der Situation in China, der Entwicklung neuer Varianten einerseits und andererseits der guten Resilienz und Immunität in den meisten Ländern der restlichen Welt, war 2022 in Hinblick auf die Bewältigung der Pandemie das entscheidende Jahr.

In den vergangenen 20 Jahren haben viele Gesundheitsindikatoren bis zur aktuellen erneuten Verschlechterung, weltweit eine sehr positive Entwicklung genommen: beispielsweise haben sich Verkehrstote, HIV-Neuinfektionen, Malariatote, Unterernährung weltweit gebessert. Impfraten haben sich erheblich verbessert, stagnieren allerdings seit gut 3 Jahren und sind nun zum Teil auch wieder rückläufig. Dies allerdings sind übergreifende Statistiken, auf der Ebene einzelner Regionen oder Länder zeichnet sich ein deutlich differenzierteres Bild. Entscheidend für die positiven Entwicklungen von globalen Gesundheitsgefährdungen, war ein planvolles, gezieltes, fachkundiges und koordiniertes Vorgehen nationaler und internationaler Organisationen unter Führung der WHO.

Eine weitere relevante Entwicklung hat sich auf der Ebene staatlicher Regulation ergeben: Unter anderem um wirtschaftliche Risken von den jeweiligen Nationen fernzuhalten und um ihre Bevölkerung zu schützen, sind Regierungen inzwischen sehr viel eher bereit und sehr viel geübter darin, Reise- und Einfuhrauflagen und -einschränkungen zu erlassen.

Welche Entwicklung der Gesundheitsrisikolage ist in 2023 und danach zu erwarten?

Für 2023 ist zunächst die Fortsetzung der derzeitigen negativen Trends zu erwarten. Hier sind vor allem die erneute Ausbreitung von Infektionserkrankungen und die Zunahme der Ungleichheit in der Gesundheitsfürsorge über soziale Schichten zu nennen. Daraus kann ein Verlust an produktiver Lebenszeit der betroffenen Bevölkerungen resultieren.

In 2023 und auch danach ist nicht zu erwarten, dass COVID verschwindet, es kann aber angenommen werden, dass die Relevanz für das alltägliche und geschäftliche Leben deutlich abnimmt. Gleichzeitig kann damit gerechnet werden, dass Pandemien auch in den kommenden Jahren weiterhin auftreten werden. Kandidaten dafür gibt es ausreichend, aktuell grassiert der größte je gesehene Grippeausbruch unter Vögeln in Europa. Potenzial für einen Übersprung auf den Menschen besteht.

Neben den negativen Effekten der jüngsten Krisen, die teilweise zu einer Umkehr oder einem Stillstand von positiven Trends geführt haben, sind auch einige positive Effekte offensichtlich, die sich vor allem als Widerstandsfähigkeit gegen Gesundheitsgefährdungen äußert.

Welche Konsequenzen ergeben sich für Unternehmen aus den aktuellen Entwicklungen?

  1. Global operierende Unternehmen benötigen ein umfassendes Lagebild über bestehende und sich entwickelnde Gesundheitsgefährdungen.
  2. Global operierende Unternehmen benötigen die Fähigkeit, Gesundheitsgefährdungen differenziert bewerten zu können.
  3. Global operierende Unternehmen müssen gezielte Maßnahmen konsequent umsetzen können um Mitarbeiter, Projekte und Unternehmen schützen zu können.
  4. Sowohl die komplexe Gefährdungslage als auch das inzwischen erhebliche Wissen und die Fähigkeiten im Bereich von Medizin und Gesundheitsschutz verpflichten Unternehmen zu einem wirksamen Gesundheits-Risiko-Management.

JDMT unterstützt seine Kunden dabei, angemessen und zielgerichtet in Planung und Umsetzung.